Die Mehlschwalbe ist vom Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz zum Vogel des Jahres 2010 erkoren worden. Die schwarz-weisse Schwalbe wirbt im Internationalen Jahr der Biodiversität für mehr Biodiversität im Siedlungsraum. Sie benötigt offene Bodenstellen und ein grosses Insektenangebot. Der SVS/BirdLife Schweiz macht daher mit der Mehlschwalbe auf die schwindenden Naturflächen im Siedlungsraum aufmerksam und fordert mehr unversiegelte Flächen und Blumenwiesen in Städten und Dörfern.
Grösse/Gewicht/Aussehen: 13 cm; ca. 20 g; Oberseite blauschwarz mit weissem Bürzel, Unterseite reinweiss; Schwanz gegabelt
Biotop: Dörfer und Städte, häufig Neubaugebiete
Stimme: Gesang kurz schwatzend und zwitschernd; ruft „trr trr“, „dschrb“, „brüd“
Verbreitung: Mittel- bis gemässigtes Nordeuropa, gemässigtes Asien bis Japan, nordwestliches Afrika
Bestandsentwicklung: abnehmend, vor allem durch Mangel an Nistmöglichkeiten und -material aufgrund der Flächenversiegelung von Wegen und Höfen
Wanderungen: Überwinterung im tropischen und südlichen Afrika; Einflug April/Mai, Ausflug September/Oktober
Nest und Eier: brütet von Mai bis September; 4-5 weisse Eier je Brut; 2, selten 3 Bruten pro Jahr; brütet auch in Kolonien (~10 Paare; in Schwalbenhäusern bis 60 Paare); geschlossenes Mörtelnest mit wenig Pflanzenhalmen (Neubau oder Renovierung) mit rundlichem Einflugloch, Durchmesser 11-15 cm, Höhe 7-12 cm; an Gebäuden fast ausschließlich aussen, z.T. auch an Felsen, sehr anpassungsfähig bezüglich Nistplatzwahl; nesttreu
Schwalben sind Insektenjäger. Mit etwa 80 % bilden Fliegen, Mücken und Blattläuse den Hauptanteil der Nahrung. Obwohl das Nahrungsspektrum zwar z.T. erheblichen regionalen Schwankungen unterworfen ist, leisten Schwalben damit einen wesentlichen Beitrag zur Kontrolle von Parasiten- und Schädlingspopulationen.
Über die Mehlschwalbe wird berichtet, dass die Altvögel während der Aufzuchtzeit von etwa 30 Tagen z.T. mehr als 8000 Fütterungen der Jungen vornehmen. Die Futterballen haben dabei ein Gewicht zwischen 0,01 und 0,5 Gramm. Nimmt man ein durchschnittliches Gewicht der Futterballen von ca. 0,16 Gramm und eine durchschnittliche Anzahl von 6000 Fütterungen an, so werden je Brut zur Aufzucht etwa 1 Kilogramm Insekten verfüttert! Dabei ist das Futter der Altvögel nicht einbezogen.
Hier gibt es eine kurze Bauanleitung für Mehlschwalbennester.
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