Kaninchenhaltung

Grundwissen über Haltung und Pflege

Möchtest Du mehr wissen? Nachstehender Link führt Dich zur Broschüre von Kleintiere Schweiz, wo Du alles Wichtige erfährtst.

 

Halterkurs Kaninchen (PDF)

 

Merkblatt Gesetzliche Anforderungen

In Liechtenstein sind die Tierschutz-gesetzlichen Anforderungen die gleichen wie die in nachstehendem Merkblatt beschriebenen schweizerischen Anforderungen.

 

Merkblatt Kaninchen (PDF)

 

Transportbehälter

 

 

http://www.kleintiere-schweiz.ch/resources/2/uploads/Transportbeh%C3%A4lter.pdf

 

Fütterung und Pflege von Kaninchen

 Merkblatt Fütterung_der_Kaninchen


Fütterung

Kaninchen sind ausgesprochene Rohkostliebhaber und müssen auch so gefüttert werden. Nahrungsgrundlage sind Heu und Wasser, dazu kommen Grünfutter aus Wiese, Wald und Garten sowie Kraftfutter.

Wasser

Ohne Wasser kein Leben, das gilt auch für Kaninchen! Kaninchen brauchen rund um die Uhr sauberes Wasser zur freien Verfügung, denn wasserhaltige Nahrungsmittel decken den täglichen Wasserbedarf bei weitem nicht. Das Wasser muss Trinkwasserqualität haben und sollte mindestens einmal, besser jedoch zweimal täglich erneuert werden. Das Wassergefäss muss dabei regelmässig gereinigt werden, weil sich Bakterien und Parasiten sonst schnell darin festsetzen und zahlreiche Krankheiten auslösen können.

Heu

Gutes Heu ist die Nahrungsgrundlage aller Hauskaninchen, ein grobes Heu ist dabei zu bevorzugen. Das Heu sollte unbelüftet sein, da bei belüftetem Heu der Eiweissgehalt oft zu hoch ist – dies kann schnell einmal lebensbedrohlich werden. Kaninchen schätzen zudem ein vielfältiges Heu von mageren Wiesen, das viele Kräuter enthält. Dazu eignet sich zum Beispiel Heu von Höhenlagen oder von Ausgleichswiesen, die der Bauer erst ab einem gewissen Datum mähen darf.

Vor dem Verfüttern muss der Gärprozess vorüber sein; dieser „Schwitzprozess“ dauert ca. 6 bis 8 Wochen. Vor nicht abgelagertem Heu muss gewarnt werden, es kann Verdauungsstörungen, Koliken und Fieber auslösen. Das Heu muss bis zum Verfüttern trocken gelagert werden, schimmliges oder unangenehm riechendes Heu wird nicht verfüttert. Den Kaninchen wird das Heu am Besten in einer Raufe gereicht, damit dieses nicht unnötig am Boden herumliegt und somit sauber bleibt. Bei Jungtieren kann ausnahmsweise ein wenig Heu auf den Boden gelegt werden. Allerdings sind Jungtiere erstaunlich gelenkig und können schon früh die Raufe erreichen. Ein zu geringer Rohfaseranteil ist eine häufige Ursache für Verdauungsstörungen. Eine gefüllte Heuraufe ist deshalb immer ein Muss.

Grünfutter

Kaninchen lieben Grünfutter über alles. Dazu zählen Zweige, Äste, Gras, Gemüse, Kräuter und vieles anderes mehr. Kaninchen haben einen erstaunlich guten Riecher, um Essbares von Giftigem zu unterscheiden, das Schicksal herausfordern sollte man aber nicht! So sollten nur bekannte Pflanzen in den Stall kommen.

Grünfutter muss stets sauber und frisch sein. Zudem ist beim Verfüttern Mass zu halten! Grünfutter sollte stets ein kleiner Leckerbissen, also gewissermassen ein Dessert sein. Eine kleine Menge, zum Beispiel eine Hand voll Gras pro Tier, reicht völlig. Aber Vorsicht im Frühling! Grünfutter darf nicht von einem Tag auf den anderen in rauen Mengen gefüttert werden. Die Tiere müssen sich und ihren Verdauungstrakt erst langsam daran gewöhnen.

Kraftfutter

Zucht- und Ausstellungstieren wird einiges an Leistung abverlangt, klar dass diese Tiere auch entsprechend gefüttert werden müssen! Kombi oder Würfel: Ein Würfelfutter besteht nur aus Presswürfeln, während ein sogenanntes Kombifutter auch noch Getreide – teils geschrotet – und Beeren enthält. Diesbezüglich gehen die Meinungen auseinander: Manche Züchter füttern das ganze Jahr nur Würfel, andere dagegen nur Kombifutter. Ein handelsübliches Pressfutter enthält alle nötigen Nährstoffe. Es kommt in verschiedenen Formen daher.

Beim Futter gilt: Weniger ist oft mehr! Kraftfutter sollte als Beilage betrachtet werden, ein guter Heukonsum ist wichtiger. Denn Kaninchen brauchen genügend Ballaststoffe, damit ihre Verdauung richtig funktioniert, das Kraftfutter ist also besonnen einzusetzen! Das Gewicht ist mit einer präzisen Wage regelmässig zu kontrollieren (zum Beispiel einmal monatlich), so können unnötige Fütterungsfehler vermieden werden. Aber nur schon beim blossen Beobachten, Abtasten oder Streicheln der Tiere können Veränderungen auffallen. Gerade Tiere in der Zuchtruhe haben meist einen gewaltigen Appetit, setzen aber gerne Fett an. Diesen Tieren wird die Kraftfutterration gekürzt, dafür die tägliche Portion Heu erhöht. Verfettung kann übrigens ein Grund sein, weshalb Zibben im Frühling keine Jungen werfen.